US-Notenbank Federal Reserve

(Fed)

08.01.2025
Minutes: Fed
steigt bei weiteren Zinssenkungen auf die Bremse

Die US-Notenbank (Fed) hat am 8. Januar das Protokoll (Minutes) zur Sitzung des FOMC-Ausschuss vom 17. und 18. Dezember veröffentlicht.

Das Gremium stellte fest, dass die Inflationswerte nach wie vor etwas erhöht sind. Alle Teilnehmer waren der Ansicht, dass die jüngsten Inflationsdaten mit einer nachhaltigen Rückkehr auf das Ziel von 2 Prozent vereinbar sind. Einige Teilnehmer räumten ein, dass es länger dauern könnte als wie erwartet.

Die Arbeitsmarktentwicklung wurde von allen Teilnehmern im Allgemeinen als vereinbar mit stabilen Arbeitsmarktbedingungen gesehen, obwohl Streiks und Hurrikans wichtige Ursachen für vorübergehende Schwankungen bei den Beschäftigungsdaten waren.

Bei ihrer Bewertung der Risiken und Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Wirtschaftsaussichten schätzte die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer die Risiken für die Erreichung der Ziele des Doppelmandats des Ausschusses, nämlich maximale Beschäftigung und Preisstabilität, als ungefähr ausgeglichen ein.

Einige Teilnehmer gaben an, dass es sinnvoll sei, den Zielbereich für den Leitzins unverändert zu lassen. Diese Teilnehmer deuteten an, dass das Risiko einer anhaltend hohen Inflation in den letzten Monaten zugenommen habe, und mehrere dieser Teilnehmer betonten die Notwendigkeit einer Geldpolitik, um finanzielle Bedingungen zu fördern, die mit einer nachhaltigen Rückkehr der Inflation auf 2 Prozent vereinbar wären.

Bei der Diskussion der Aussichten für die Geldpolitik wiesen die Teilnehmer darauf hin, dass das Komitee an oder nahe an dem Punkt sei, an dem es angemessen wäre, das Tempo der geldpolitischen Lockerung zu verlangsamen. Sie gaben auch an, dass es angemessen wäre, im Laufe der Zeit schrittweise zu einer neutraleren Politik überzugehen, wenn die Daten etwa wie erwartet ausfielen, die Inflation weiter nachhaltig auf 2 Prozent zurückginge und die Wirtschaft nahe der Höchstbeschäftigung bliebe

Die meisten Teilnehmer bemerkten, dass der Ausschuss bei der Prüfung von Anpassungen der Geldpolitik vorsichtig vorgehen könne, da die Geldpolitik nun deutlich weniger restriktiv sei. Viele Teilnehmer wiesen darauf hin, dass der Ausschuss den Leitzins auf einem restriktiven Niveau halten oder die Politik langsamer lockern könnte, wenn die Inflation hoch bliebe, und einige merkten an, dass die Politik schneller gelockert werden könnte, wenn sich die Arbeitsmarktbedingungen verschlechterten, die Wirtschaftstätigkeit schwächelte oder die Inflation schneller als erwartet auf 2 Prozent zurückkehrte.

Angesichts ihrer Einschätzung, dass der Ausschuss nach dieser Sitzung das Tempo weiterer Anpassungen der Geldpolitik wahrscheinlich verlangsamen würde, stimmten die Mitglieder überein, darauf hinzuweisen, dass der Ausschuss bei der Prüfung des Umfangs und des Zeitpunkts zusätzlicher Anpassungen des Zielbereichs für den Federal Funds Rate eingehende Daten, die sich entwickelnden Aussichten und die Risikoabwägung sorgfältig prüfen würde.

Die Mitglieder stimmten darin überein, dass der Ausschuss bei der Beurteilung der angemessenen Ausrichtung der Geldpolitik weiterhin die Auswirkungen eingehender Informationen auf die Wirtschaftsaussichten überwachen würde. Sie wären bereit, die Ausrichtung der Geldpolitik gegebenenfalls anzupassen, wenn Risiken auftauchen, die das Erreichen der Ziele des Ausschusses beeinträchtigen könnten. Die Mitglieder stimmten auch darin überein, dass sie bei ihren Einschätzungen ein breites Spektrum an Informationen berücksichtigen würden, darunter Angaben zu Arbeitsmarktbedingungen, Inflationsdruck und Inflationserwartungen sowie finanziellen und internationalen Entwicklungen.
Von Stefan Wozabal

 

 

 

 

18.12.2024
Fed reduziert die Leitzinsen um 25 Basispunkte
Die US-Notenbank (Fed) hat zum dritten Mal in Folge die Zinsen gesenkt. Der FOMC-Ausschuss reduziert die Fed Funds Rate um 25 Basispunkte auf die neue Spanne von 4,254,50 Prozent, wie die Fed am 18. Dezember in Washington bekannt gab.

Die Fed startete bei der Sitzung im September die Zinswende mit einer Senkung um 50 Basispunkte. Im November folgte eine Reduktion um 25 Basispunkte.

 

In der Mitteilung der Fed hieß es, dass die Inflation erhöht ist, jedoch Fortschritte in Richtung des 2 Prozent-Ziels gemacht habe. Am Arbeitsmarkt haben sich die allgemeinen Bedingungen entspannt und die Arbeitslosenquote hat sich auf niedrigem Niveau erhöht. Der FOMC-Ausschuss ist der Ansicht, dass die Risiken für die Erreichung seiner Beschäftigungs- und Inflationsziele in etwa gleich sind. Die Wirtschaftsaussichten sind unsicher und der FOMC-Ausschuss ist sich der Risiken seines Doppelmandats bewusst (Inflation bei 2 Prozent und eine wachsende Wirtschaft bei Vollbeschäftigung).
Die weitere Vorgehensweise wird der FOMC-Ausschuss an Hand der Daten von Sitzung zu Sitzung festlegen. Bei der Entscheidung, die Zinsen um 25 Basispunkte zu senken, gab es eine Gegenstimme: Beth M. Hammack befürwortete, den Zielbereich für den Leitzins bei 4,5 bis 4,75 Prozent zu belassen.


Fed-Präsident Jerome Powell sagte bei der Pressekonferenz, dass sich die US-Wirtschaft sehr gut entwickle und dass die Fed auf einem sehr guten Weg sei, die Zinsen weiter zu senken. Gefragt nach den Auswirkungen der Zollpläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump, legte sich der oberste US-Währungshüter nicht fest: Man kenne weder die Waren, noch die Staaten, noch den Zeitraum, noch den Umfang der Zölle. Auch kenne man die Reaktionen der betroffenen Staaten nicht, ob diese mit Vergeltungszöllen antworten. Deshalb kenne man gegenwärtig auch nicht die Auswirkung auf die Inflation.

Die Fed geht bei ihrer Dezember-Projektion von einer Inflation im Jahr 2025 von im Durchschnitt 2,5 Prozent aus (September: 2,1 Prozent).
Die Kerninflation – ohne Energie und Lebensmittel – wird 2025 im Durchschnitt auch bei 2,5 Prozent erwartet (September: 2,2 Prozent).

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll im Jahr 2025 um 2,1 Prozent zulegen (September: 2,0 Prozent). Im laufenden Jahr 2024 werden 2,5 Prozent Wachstum erwartet (September: 2,0 Prozent).

Die durchschnittlichen Leitzinsen erwartet die Fed im Jahr 2025 bei 3,9 Prozent (September: 3,4 Prozent).

Die nächste Sitzung findet am 28./29. Januar 2025 statt.
Von Stefan Wozabal

 

Zur Preisentwicklung in den USA 

Zum Bruttoinlandsprodukt der USA

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